„Innerhalb der heute vorherrschenden Ordnung des Globalen,

die das Gleiche totalisiert, gibt es eigentlich nur gleiche Andere oder andere

Gleiche. Phantasien für Andere erwachen an den neuerrichteten Grenzzäunen

nicht.“

 

(Byung-Chul Han, Die Austreibung des Anderen, Frankfurt am Main 2016, S. 23)

 

In einer Zeit, in der die Gewalt des glatten, gleichförmigen Gleichen gefällt und die Austreibung des Anderen bis tief in alle Lebensbereiche vordringt, stellt Michael Baumgartner die Negativität des Anderen distanziert in den Raum. Die Ausstellung spannt einen Bogen vom alleine erfahrenen, ironisch aufgeladenen Fetischobjekt zum multiplizierten Kasperltheater, in dem jede/-r zugleich DramatikerIn, SchauspielerIn und ZuschauerIn ist. Der lustvollen Fremderfahrung des Eigenen im Unterschied zum Anderen gibt Michael Baumgartner damit Form, Gestalt und Maß wieder. Parameter, die heute dem neoliberalen Selbst in seiner narzisstischen Verstrickung in sich abhanden gekommen zu sein scheinen.

 

Das T/abor ist ein offener Ort für andere Umgangsformen mit Ressourcen im urbanen Alltag, fördert transdisziplinäres Zusammenarbeiten, entwickelt, experimentiert und macht multiple Projekte mit gesellschaftspolitischem Engagement. Es fungiert als Atelier, Ausstellungs- und Veranstaltungsort